Thüringer Umwelt- und Naturschutzverband verwundert über das Infrastrukturministerium

„Straßenbäume als Hindernis zu betrachten, befremdet uns sehr. Sie werden nur dann zum Hindernis, wenn die Fahrweise nicht angepaßt ist.“ so der Vorstand der GRÜNEN LIGA Thüringen als Antwort auf die heute in der Presse veröffentlichen Aussagen des Thüringer Infrastrukturministeriums. Straßenbäume haben dagegen viele Funktionen. Sie dienen der Sicherheit, bilden sie doch eine optische Führung, sie informieren die Verkehrsteilnehmer*innen über den Straßenverlauf. Zugleich bieten sie Schutz vor Wind, Schnee und Erosionen. Schließlich ist eine Bepflanzung auch für Aufnahme und Reinigung von Oberflächenwasser wichtig.

Die Haltung des Ministeriums verkennt auch die Bedeutung der Straßenbäume für Immissionsschutz und Lärmschutz. Besonders wichtig ist die Funktion der Beschattung, das kommt vor allem im urbanen Bereich zum Tragen. Und nicht zuletzt ist eine schöne Straßenbaumbepflanzung auch ein gestalterisches Element. Alleen bieten Vögeln und anderen Lebewesen Schutz, sie prägen die Landschaft. « Eine Dienstreise u.a. nach Mecklenburg-Vorpommern oder schlicht durch Thüringen hätte dem hiesigen Ministerium die Qualitäten von Straßenbäumen auch aufgezeigt. »

Straßenbäume nur auf ihre Praktikabilität für Autofahrer*innen und anfallende Pflegekosten zu reduzieren, ist sehr kurz gesprungen. Der Wunsch nach einer Straße, die möglichst viele Fahrfehler verzeiht, ist eine Illusion: « Ohne Eigenverantwortung der Autofahrer*innen geht es nicht », sagt der Vorstand der GRÜNEN LIGA Thüringen, « da ist auch die STVO ganz klar. » Das Infrastrukturministerium sollte seine Ansicht zu Straßenbäumen gründlich überdenken. Mit jedem nicht gepflanzten Straßenbaum fehlt uns Lebensqualität und ein wirksames Mittel für den Klimaschutz.

V.i.S.d.P Grit Tetzel